Ein Trinkgeld

Die Trinkgeldinitiative fordert, dass jährlich mindestens 5% des ordentlichen Kulturbudgets des Kantons Basel-Stadt in die aktive Basler Alternativ-, Club-, Jugend-, Pop- oder Subkultur aller Sparten fliesst.

Geht es um die Finanzierung, hat die sogenannte Alternativkultur gegenüber der Hochkultur einen schweren Stand. Wer verfolgt, wie zackig die Budgeterhöhung für den Betrieb der Erweiterung des Kunstmuseums (zusätzliche CHF 925’000.- jährlich / 2017) vom Parlament gutgeheissen wurde, wundert sich, wenn beispielsweise das Budget für den RFV (CHF 650’000.- / jährlich) neu ausgehandelt werden muss.

13 Institutionen erhalten 93% der ordentlichen Kulturförderausgaben (CHF 136 Millionen / 2020) des Kantons Basel-Stadt. Diese Institutionen sind wichtige Leuchttürme mit Anziehungskraft für Basel. Auch ist unbestritten, dass ein klassisches Orchester oder ein Theater mit eigenem Ensemble auf ganz andere Dimensionen der Finanzierung zurückgreifen muss. Störend aber ist, dass sich Basel bei eben dieser Alternativkultur derart knauserig gibt. Denn für eine lebendige Kulturstadt ist die Vielfalt entscheidend. Viel Neues entsteht (auch) abseits vom Rampenlicht der etablierten Häuser.

Die Trinkgeldinitiative, und das ist das Sympathische am Konzept, macht also nicht der sogenannten Hochkultur ihre Budget streitig. Sie hängt die Alterativkultur quasi den Erhöhungen für die Hochkultur an. Die erwähnte Budgeterhöhung für den Erweiterungsbau des Kunstmuseums hätte somit knappe CHF 50’000.- für die Alternativkultur mit sich gebracht.

Was spricht dagegen? Nichts.

Online: Website
Trinkgeldinitiative
www.trinkgeldinitiative.ch

Online: Basel-Stadt
Kulturleitbild Basel-Stadt
www.kultur.bs.ch

Online: Website
RFV – Popförderung und Musiknetzwerk der Region Basel
www.rfv.ch

Zeitung: Baz, 19.11.2020
Basler Trinkgeldinitiative hat gute Chancen an der Urne
Basler Zeitung

Zeitung: Baz, 23.11.2017
Das Kunstmuseum bekommt eine Budget-Erhöhung
Basler Zeitung

Foto zur Notiz: freestocks, Unsplash