«Hunkeler und der Fall Livius»

Ja zum Filmgesetz

Am 15. Mai 2022 nimmt die Schweizer Stimmbevölkerung das Filmgesetz mit über 58% Ja-Stimmen an. Im Kanton Basel-Stadt liegt der Anteil der Ja-Stimmen bei über 66%. Nur einzelne Westschweizer Kantone verzeichnen einen noch höheren Ja-Stimmen Anteil.

Notiz vom 23. April 2022: Am 15. Mai stimmt die Schweiz über die Frage ab, ob multinationale Streamingplattformen ohne Arbeitsplätze und ohne Wertschöpfung in der Schweiz in unseren Markt reinvestieren sollen, der sie finanziert.

Gefordert sind 4% vom Umsatz in der Schweiz. Das ist deutlich weniger als in Frankreich (25%) und Italien (20%). In immer mehr unserer europäischen Nachbarländer etabliert sich diese Anpassung bei der Markterschliessung an die neuen Gegebenheiten aufgrund der Umwälzungen in der Filmindustrie.

Dennoch wurde gegen die Revision des Filmgesetzes das Referendum ergriffen. Das ist unverständlich und zeugt von einer Blindheit gegenüber den Chancen dieser Gesetzesänderung. Das muss aber auch als Angriff auf die Schweizer Kreativwirtschaft und das hiesige Gewerbe gewertet werden.

Rund die Hälfte des Budgets einer Schweizer Filmproduktion fliessen zu Lieferanten wie Gastronomie, Hotellerie, Handwerker, Gestalter, Logistik und vielen mehr. Die andere Hälfte fliesst zu audiovisuellen Schweizer KMUs. Dank dem neuen Filmgesetz und den Investitonen multinationaler Streamingplattform kann die Selbstfinanzierungsquote des Schweizer Films gesteigert werden. Für einen Steuerfranken Filmförderung erhalten wir zukünftig CHF 1.20 Leistung.

So würden jährlich rund CHF 20 Millionen private Mittel als Investition in unsere Filmindustrie fliessen. Das Knowhow der Plattformen unterstützten die Bestrebung, den Schweizer Film für den europäischen Markt weiter zu entwickeln. Die Plattformen wären aufgrund ihrer Beteiligungen am Erfolg ihrer Co-Produktionen interessiert, warum sie ihre weltweite Reichweite zur Verfügung stellen würden. Das wiederum würde Zuschauerzahlen im zweistelligen Millionenbereich ermöglichen. Die Schweiz würde weltweit sichtbar, was wiederum dem Tourismus und seinen Lieferketten zuträglich wäre.

Angesichts dieser Chancen, die das Filmgesetz eröffnet, ist es mehr als irritierend, dass dagegen das Referendum ergriffen wurde. Noch mehr irritierend allerdings ist die Argumentation des Referendum-Komitees. Da ist von Bevormundung der Konsumenten, von Benachteiligung nicht-europäischen Produktionen und von einer Filmsteuer die Rede. Weder werden diese Behauptungen fundiert argumentiert, noch halten sie dem Faktencheck stand.

Das Referendum ist eine libertär-politische Fingerübung von Jungparteien, die einen staatlichen Eingriff in ihr Wohnzimmer befürchten. Zuunrecht, wie die unzähligen Argumente für das «Ja zum Filmgesetz» aufzeigen, die ich bei «Tweety zum Filmgesetz» zusammengestellt habe.

Stimmen Sie am 15. Mai 2022 «Ja zum Filmgesetz». Danke!

Online: Tweety, Johannes Sieber, 8.4.2022
Tweet my mind: Alle Argumente für ein Ja zum Filmgesetz
Johannes Sieber / Tweety

Online: SRF, 15.05.2022
Filmgesetz wird mit über 58 Prozent angenommen
Schweizer Radio und Fernsehen

Zeitung: Basler Zeitung, Isabelle Thommen, 07.05.2022
Die Filmgesetzgegner machen die Schweiz klein
Basler Zeitung

Online: kreaB, Verband der Kreativwirtschaft Basel, Newsletter, Mai 2022
«Frontalangriff auf die Kreativwirtschaft»
kreaB Newsletter

Online: Kampagne Website
Ja zum Filmgesetz
www.ja-zum-filmgesetz.ch

Foto zur Notiz: «Hunkeler und der Fall Livius», Kunsthalle Basel