Ob Fläche am Hafen oder Wände an Brücken: Es ist ein ewig Ding um den Freiraum. Die Gretchenfrage lautet: Ist geschenkter Freiraum überhaupt Freiraum oder ist nur Freiraum, was man sich nimmt?
Das dürfte dieser Tage die hiesige Graffiti-Szene beschäftigten. Denn die Vorbereitungen für Basels erste legale Streetart-Meile beginnt kommende Woche. Entlang des Fussgänger- und Velostegs der Schwarzwaldbrücke werden 30 Künstlerinnen und Künstler auf 350 Metern insgesamt 24 Kunstwerke schaffen, die fliessend ineinander übergehen.
Zwar reagieren die Behörden mit dieser Aktion auf die Forderung nach mehr legal bespraybaren Flächen, also nach Freiraum für Graffiti-Kunst. Doch ist es kein Geheimnis: Die Auftragsgraffiti reduzieren primär die Kosten für die Sauberhaltung der Wände, die sonst einfach illegal besprayt würden. Ein kreativer Schutz für öffentliche Wände also, denn das in der Szene übliche Übersprayen der Kunst dürfte hier durch eine Schutzlackschicht verhindert werden. Die Gallerie wird konserviert.
Und dennoch: Auch wenn die Lösungen wohl ständig Kompromisse bleiben, ist die Forderung nach Freiraum wichtiger denn je. Denn was in Freiräumen entsteht, ist für eine intelligente Stadtentwicklung wegweisend.
Zeitung: bz, Street Art, 24.07.2020
Weniger Betongrau, mehr Farbe: Basel bekommt Streetart-Meile
bz – Zeitung für die Region Basel
Zeitung: bz, Street Art, 10.10.2019
Graffiti in Basel: Sprayer fordern legale Flächen
bz – Zeitung für die Region Basel
Zeitung: bz, Street Art, 5.11.2019
Schutz-Graffiti statt Graffiti-Schutz: Zoff in der Basler Sprayer-Szene
bz – Zeitung für die Region Basel
Website
Wandschmuck Basel
www.wandschmuck2.com
Website
Artstübli, Urban Art Tours
www.artstuebli.ch
Nachtrag: die bz schreibt am 25.07.2020 ebenfalls zum Thema:
Zeitung: bz, Street Art, 25.07.2020
Mehr (begrenzter) Freiraum für Sprayer in Basel
bz – Zeitung für die Region Basel
Foto zur Notiz: www.twitter.com/doeleano