Schriftliche Anfrage Johannes Sieber betreffend die Einführung eines Werkjahrs für Musik- und Kulturschaffende

Ist der Zürcher Popkredit ein Vorbild für Basel-Stadt?

Mit dem Popkredit fördert die Stadt Zürich das kreative Schaffen auf dem Gebiet der Jazz-, Rock- und Popmusik und in den musikalischen Zwischenbereichen. Unterstützt werden in erster Linie Musiker:innen sowie Veranstalter:innen für Konzertauftritte, Tourneen und Festivals. Daneben werden auch Musikproduktionsbeiträge gewährt. Ein Werkjahr wird aktuell mit Fr. 48’000.- subventioniert.

Wichtigstes Kriterium für eine Unterstützung ist die musikalische Qualität. Die Beurteilung, respektive die Massstäbe der musikalischen Qualität, werden über eine kompetente Fachkommission gewährleistet. Deren Mitglieder verfügen über jahrelange Erfahrung im Musikbereich. Es ist ein zentrales Anliegen des Popkredits, neben der Unterstützung von professionellen Musiker:innen auch Nachwuchstalente zu fördern. Darüber hinaus wird auf Diversity grossen Wert gelegt. Der Popkredit betreut ein grosses und nach wie vor stark wachsendes Feld.

Aus den Diskussionen um die Initiative «für mehr Musikvielfalt» ist hervorgegangen, dass ein Werkjahr für Musikschaffende ein gewünschtes, aber auch wirkungsvolles Instrument ist, das in Basel fehlt. Es würde erlauben, dass einzelne hier ausgebildete Musiker:innen weiter in der Region tätig sein könnten. Darüber hinaus könnte freien Musikschaffenden über die Projektförderung hinaus eine gewisse Planungssicherheit zu ermöglichen.

Vor diesem Hintergrund interessiert sich der Unterzeichnende für die Möglichkeiten des Ausbaus der Musik- und Kulturförderung mit Werkbeiträgen im Kanton Basel-Stadt. Er bittet den Regierungsrat, folgende Fragen zu beantworten:

  1. Erachtet der Regierungsrat das Werkjahr für Musik- und Kulturschaffende als wirkungsvolle Ergänzung der aktuellen Musik- und Kulturförderung? Falls nein, warum nicht? Falls ja, wo liegen die Chancen?
  2. Könnten solche Werkbeiträge für mehrere Jahre gesprochen werden, um Musik- und Kulturschaffenden eine Planungssicherheit für ihr Schaffen zu ermöglichen?
  3. Welche Herausforderungen bringen solche Werkbeiträge mit sich? Sind best oder auch worst practice Beispiele aus Zürich bekannt? Wie wird die Förderung evaluiert?
  4. Welche Finanzmittel würde es brauchen, um eine spartenübergreifende Ausschreibung für Werkjahre analog Zürich zu ermöglichen?

Der Regierungsrat hat 3 Monate Zeit, die Fragen zu beantworten.

Online: Grosser Rat, Geschäftsverzeichnis, Nr. 24.5513
Schriftliche Anfrage Johannes Sieber betreffend die Einführung eines Werkjahrs für Musik- und Kulturschaffende
Grosser Rat, Geschäftsverzeichnis

Online: bz – Zeitung für die Region Basel, Kathrin Signer, 27.02.2025
24’000 Franken jährlich für zwei Basler Musikschaffende: Meilenstein oder Trostpflaster?
bz – Zeitung für die Region Basel

Foto: Glen Jackson, Unsplash