Dass Kulturveranstaltungen unter den immer strengeren Covid-19-Schutzmassnahmen nicht mehr kostendeckend produziert werden können, ist nun auch auf dem Radar der breiteren Meinungsbildung angekommen.
Was davor nur Unternehmen der Nachtkultur betraf, geht nun auch Theater, Orchester, Kinos und Museen ans Lebendige: Die Publikumsbeschränkung auf 50 Personen ist auch für sie zu wenig Substanz, zu wenig Deckungsbeitrag.
In Briefen betonen sie, dass bisher keine Infektion mit dem Coronavirus bei Theater- oder Konzertbesuchen nachgewiesen wurde. Doch die Regierung zeigt wenig musisches Gehör: Auch dieser Hilfeschrei verhallt angesichts des drohenden Lockdowns.
Verhallt? Nicht ganz: Der jüngste Vorstoss von Grossrätin Lisa Mathys findet zumindest unter ihren Ratskolleg_innen auf Anhieb eine Mehrheit. Sie schreibt: «Für Veranstaltende ist es unter diesen Umständen meist unmöglich, kostendeckende Veranstaltungen durchzuführen. Insbesondere, wer den auftretenden Kulturschaffenden eine faire Gage bezahlen will und auch das Personal korrekt und fair entlöhnt, macht unweigerlich rückwärts.»
Der Vorstoss wurde von 51 Parlamentarier_innen unterzeichnet. Ziel ist es, den Kulturbetrieb mittels Defizitgarantie durch den Winter zu retten – und damit wohl Basel vor der grossen Kulturdepression.
Zeitung: bzBasel, 2.11.2020
Sogar bürgerliche Grossräte fordern Rettung für Basels Konzert- und Theatervorstellungen
bz – Zeitung für die Region Basel
Zeitung: bzBasel, 29.10.2020
Jetzt wird es blutrot: So leiden die Basler Veranstalter unter den neuen Massnahmen
bz – Zeitung für die Region Basel
Online: Nachtritik, 28.10.2020
Bildet Banden! von Georg Kasch
nachtkritik.de
Zeitung: FAZ, 27.10.2020
Lasst die Theater offen!
Frankfurter Allgemeine
Foto zur Notiz: Kael Bloom, Unsplash